Biografie
Der Dirigent Joss Reinicke, in Dänemark aufgewachsen, arbeitete mit verschiedensten Ensembles, Orchestern und Chören im In- und Ausland, In der Spielzeit 2022/23 war er Dirigier-Akademist des SWR Vokalensembles und arbeitete mit renommierten Dirigent*innen zusammen. Er geht als Gründer verschiedener Ensembles hervor und ist derzeit künstlerischer Leiter und Dirigent des EnsembleOhm, polyLens vokal sowie des Motettenchores Lörrach. Seit 2023 verbindet ihn eine intensive Zusammenarbeit mit dem asambura ensemble, mit dem er u.a. das Werk MessiaSASAmbura sowie LUX Perpetua bei dem Label decurio einspielte und verschiedenste Konzerte, wie die Uraufführung des Werkes aeterneA dirigierte, ein interreligiöses Requiem, ausgehend von Johannes Brahms' Deutschem Requiem. Als Lehrbeauftragter arbeitet Joss Reinicke mit dem Ensemble für Neue Musik der Musikhochschule Freiburg.
Mit einem breitgefächerten Repertoire vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart fasziniert Joss Reinicke die Arbeit mit historisch informierten Ensembles ebenso wie das Zusammenwirken mit Komponist-, Regisseur-, Tänzer- und Choreograph*innen. Er leitete Aufführungen experimenteller Musiktheater und dirigierte Opernproduktionen im Rahmen des Taschenopernfestivals Salzburg, am Staatstheater Saarbrücken sowie den Lake Studios Berlin. Choreinstudierungen übernahm er für das HR-Symphonieorchester und die Deutsche Philharmonie Merck.
Zunächst studierte er Schulmusik und Philosophie, anschließend Dirigieren/Chorleitung, Musiktheorie und Ensembleleitung Neue Musik, an Musikhochschulen in Freiburg, Saarbrücken, Trossingen, mit Auslandsaufenthalten an der Eastman School of Music in Rochester/New York (USA), der Schola Cantorum Basiliensis (Schweiz) sowie in Montréal (Kanada). Wichtige Impulse erhielt er bei Kursen mit Dirigent*innen wie Jorma Panula, Rüdiger Bohn Sian Edwards, Douglas Bostock und Peter Rundel.
Als Dozent an der Universität sowie der Musikhochschule in Freiburg sowie der HfMDK Frankfurt leitet Joss Reinicke Veranstaltungen zu Themen wie „Musikkulturen einer global vernetzten Gegenwart“, „Stunde Null? Ästhetik und Erinnerungskultur nach dem Zweiten Weltkrieg“, „Musikgeschichte im Überblick“ sowie „Harmonielehre“ und „Kontrapunkt“.
Für seine Leistungen wurde Joss Reinicke 2018 in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen, erhielt 2017 das Deutschlandstipendium, DAAD-Stipendien für Auslandsaufenthalte in Montréal und Rochester/New York sowie 2022 das Bayreuth-Stipendium der Richard-Wagner-Gesellschaft.
"[...] schaut man Reinicke in seinem Dirigieren zu, wird sichtbar, dass da einer auf dem Podium steht, der eine sympathische Zurückhaltung ausstrahlt.
Es geht ihm, das wird sicht- und hörbar, um die Genauigkeit, in der jedes Detail zu Klang wird."
Nikolaus Cybinski, Badische Zeitung